Für diesen Oktobersonntag war tolles Wetter angesagt und ich entschied mich den recht bekannten Golmer Höhenweg zu machen. Da ich noch nie in Golm war (auch nicht im Winter), war ich gespannt, wie es dort aussieht.
Ich stellte mein Auto bei der ersten Mittelstation der Golmerbahn in Latschau ab, um mit einer der ersten Gondeln um 8:30 nach oben zu fahren. Die Bergfahrt von dort nach ganz oben kostete rund 20€, Parkgebühren dafür keine.
Blick in der dritten Sektion aus der Gondelbahn hinauf. Das auffällige Wasserrohr verbindet den (recht weit entfernten) Lünersee mit dem Kraftwerk und Stausee in Latschau.
Los ging es dann mit der Wanderung nach der 1000 Höhenmeter Schummelei auf 1900m an der Bergstation Grüneck.
Noch war hier alles verlassen und trüb.
Ich entschied mich auf Grund des noch bewölktem Wetter den Golmer Höhenweg untypisch andersherum zu machen, d.h. zuerst die wenig spektakuläre Hangquerung zwischen Grüneck und Lindauer Hütte.
Hier bin ich bereits um die erste Ecke herum und blicke in das Gauer Tal, an dessen Ende sich die Lindauer Hütte befindet. Der Rückweg führt dann über die Berge rechts zurück.
Total einsam ging es einfach und größtenteils leicht absteigend den Hang entlang. Der Berg im Hintergrund ist das Schwarzhorn (ja, es gibt jede Menge Schwarzhörner in den Alpen).
Insgesamt rund 150m geht es bis zu dieser Oberen Latschätzalpe hinab. Wenn man die Tour andersherum macht, ist dieser 150m Aufstieg am Ende der Runde wahrscheinlich etwas nervig. Man könnte aber auch alternativ ohne weiteren Aufstieg durch das Gauer Tal absteigen.
Noch einmal der Blick zurück nach der Querung dieses steilen Grashangs. Der Weg ist hier aber immer breit und einfach.
Nun wurde es deutlich malerischer. Zum einen, da nun endlich die Sonne durchkam und zum anderen, weil nun die beeindruckende Drusenfluh auftauchte.
Noch bevor ich die Lindauer Hütte erreicht hatte, zweigte ich nach 1:15h geruhsamem Wanderns zum steilen Aufstieg auf die Geißspitze ab.
Blick hinab zur Lindauer Hütte. Dahinter die Sulzfluh, die ich einmal von der Schweiz aus bestiegen hatte (die Grenze führt genau über die Sulzfluh und Drusenfluh).
W ährend des Aufstieg hat man immer einen tollen Blick auf die Drusenfluh. Links davon ist auch gerade noch das Drusentor zu sehen, zu dem ich ebenfalls schon mal von der Schweiz aus hochgelaufen war. Schön, das alles mal von der anderen Seite zu sehen.
Der Weg hier hinauf zur Geißspitze ist gut in Schuss. Die Treppe dient aber hauptsächlich dazu, um Erosion zu vermeiden. Durch die vielen Serpentinen ist der Weg nicht extrem steil... aber natürlich trotzdem anstrengend, ging es doch ca. 550 Höhenmeter rauf.
Immer gleiches Motiv, aber immer ein Stück weiter oben. Inzwischen war ich schon 45min am Aufsteigen. Diese Aufstiege auf Grashängen sind immer etwas gemein, da man die ganze Zeit nicht sieht, wie weit der Gipfel noch entfernt ist...
Noch eine Detailansicht der Drusenfluh mit noch etwas Herbstschnee (der auch verhindert hat, dass ich an diesem Tag eine höhere Bergtour unternehmen konnte).
Kurz vor dem Gipfel noch mal der Blick zurück. Hier kann man auch besser das Drusentor zwischen Sulzfluh und Drusenfluh sehen.
Den Gipfel der 2330m hohen Geißspitze erreichte ich gegen 11:00h nach insgesamt 2:15h Weg. Hier begegnete ich dann auch den ersten anderen Wanderern des Tages.
Schon ein kurzer Blick auf den bevorstehenden Abstieg von der Geißspitze über den Grat. Puh, ganz so steil hatte ich ihn nicht erwartet. Aber jetzt stand erst mal eine Pause an.
Das erste Stück des Abstiegs war recht steil, man kann sich aber immer mit einer Hand am Felsen bzw. Hang festhalten. Hier wurde es dann kurz etwas flacher, aber der richtige Gratweg folgte noch da vorne.
Blick zurück nach dem steilsten Abschnitt. Das ausgesetzte kurze Stück hier vorne, kann man links umgehen. Der Weg sieht recht extrem aus, ging für mich aber ganz gut, da es links und rechts nicht sehr weit abfällt. Man merkt aber, dass dieser Geißspitzsteig früher Blau-Weiß markiert war - auch fehlen Sicherungen wie Drahtseile. Konzentration ist also gefragt.
Blick vom Grat hinab auf die Lindauer Hütte und Sulzfluh. Auf dem (inoffiziellen) Weg an dem Teich vorbei könnte man die steile Geißspitze umgehen und direkt zur Lindauer Hütte absteigen.
Jetzt hatte ich den kniffligen Teil der Wanderung geschafft. Noch ein mal der Blick zurück auf den Geißspitzsteig.
Noch mal eine Erholungspause auf der Wiese mit dem bereits bekannten Blick auf die Drusenfluh und die Sporaalpe unten im einsamen Tal.
Nun perfektes Wetter bei sehr warmen Temperaturen und einem leichten Lüftchen.
Den nächsten Gipfel der Kette, die Kreuzspitze, unterquert man am Hang. Hier der Blick zurück zur Geißspitze.
Nach der Querung konnte ich das erste mal nach Westen schauen. Vorne die Zaluanda Alpe und ganz hinten war nun die schneebedeckte Schesaplana zu sehen.
Tele zurück zur Geißspitze. Gut zu sehen, dass inzwischen mehr Wanderer auf dem Weg zum Gipfel waren.
Fast jeder Gipfel des Golmer Höhenwegs hat eine felsige steile Stelle, bei der man etwas die Hände braucht.
Noch vor dem Kreuzjoch Tele auf den weiteren Verlauf des Golmer Höhenwegs. Während es bis zum Kreuzjoch recht beschaulich war, wurde es zwischen Kreuzjoch und Bergstation Grüneck ziemlich voll. Ich hatte es aber auch an so einem tollen Tag nicht anders erwartet und es war auch nicht durchgehend so viel los, wie hier auf dem Bild.
Kurz vor dem Gipfel des Kreuzjochs. Ich machte etwas unterhalb des Gipfels Pause, weil es oben doch arg voll war.
Wahnsinnig toller Blick vom Kreuzjoch Richtung Schesaplana. Das Tal dort unten sieht auch interessant für eine Wanderung aus - gleich mal vermerkt.
Windschiefer Wegweiser auf dem Kreuzjoch. Die meisten der Wanderer gingen nicht Richtung Geißspitze weiter, sondern zweigten hier nach hinten ab. Sie waren auf dem 'Golmer Seenweg' unterwegs, einer kleineren Wanderung von der Bergstation Grüneck aus.
Blick zurück zum Kreuzjoch nach dem kurzen Abstieg. Das Kreuzjoch kann man auch links umgehen... aber warum sollte man das.
Der weitere Verlauf des Golmer Höhenwegs. Sicher der typischste Abschnitt - schön angelegt zwischen Felsen auf dem nicht ausgesetztem Grat.